15. Spieltag: FC St. Pauli - SG Dynamo Dresden

Man kann sich diesmal kurz fassen. B..D hat herausgefunden, dass es seit 1974 noch bei keinem dynamischen Gastspiel einen Sieg in Hamburg gab. Mithin haben nur zwei Schwarz-Gelbe dort überhaupt einmal gewonnen: Hans-Jürgen Kreische und Siegmar Wätzlich am 22.06.1974, als sie mit der DFV-Auswahl die DFB-Elf in der Systemauseinandersetzung besiegten.

Es ist also höchste Zeit für den ersten Dynamo-Sieg in Hamburg, den ersten Dynamo-Sieg am Millerntor und den ersten Dynamo-Sieg unter der Spielleitung von Deniz Aytekin. So viele vermeintlich schlechte Omen kann man nur ganz selten in einem Spiel knacken.

Noch dazu dürfte uns klammheimlich die eine Hälfte Hamburgs die Daumen drücken, denn nichts schmerzt einen HSVer mehr, als wenn St. Pauli in der Tabelle vor dem HSV stünde. Eine direkte Gefahr besteht dafür an diesem Spieltag zwar nicht, aber da es das in dieser Saison schon drei Mal gab und es für die Rothosen ohnehin eine Schmach ist, mit den Jungs vom Kiez in einer Liga spielen zu müssen, hat man im Volksparkstadion sicher ein vitales Interesse daran, einer Wiederholung derartiger Tabellenkonstellationen von Anfang an zu wehren.

Zugleich wird in diesem Spiel auf den Rängen mal wieder der Beweis angetreten, dass nichts so sehr zusammenschweißt wie ein gemeinsames Feindbild. Hatten sich in den zurückliegenden Duellen noch Pauli-Emanzen und Dynamo-Machos Banner-Duelle weit unter der Gürtellinie geliefert, will man diesmal eine Halbzeit lang gemeinsam schweigen, um DFL und DFB zu zeigen, was man von deren Durchkommerzialisierung des Volkssports Fußball hält. Offenbar muss der Adler noch viele Seminare halten, um den Jungs und Mädels klarzumachen, dass sie den Fußball nicht außerhalb des Kapitalismus stellen können, solange der halt als Wirtschaftsordnung der Gesellschaft akzeptiert und hofiert wird. Allerdings hat in Hamburg im Allgemeinen und St. Pauli im Besonderen der Kampf gegen das Schw..nesystem eine durchaus langjährige Tradition, so dass der gemeinsame Protest dort vermutlich noch den symbolträchtigsten Ort findet.

Doch genug der Abschweifung. Lasst uns endlich kämpfen und siegen. Forza SGD.